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Jan Billycan (Djan Nanundie)


Jan Billycan Porträt

Jan Billycan. Bild © Harvey Art Projects

Biografie des Aborigine-Künstlers Jan Billycan (Djan Nanundie)

Jan Billycan, geboren in den frühen 1930er Jahren im abgelegenen Ilyarra-Gebiet der Großen Sandwüste im Norden von Westaustralien, hat eine tiefe Verbindung zu ihrer alten Heimat. Ihr Leben in dieser weitläufigen und herausfordernden Umgebung, reich an Jila (lebendigem Wasser), prägt den einzigartigen Rhythmus und die Farbe ihres künstlerischen Ausdrucks. Ihre Arbeit verkörpert einen tiefen Respekt für die heiligen Gewässer, die die Landschaft prägen, Orte wie Karrparti, Kawarr und Jurntiwa, wo sie als Kind mit ihrer Familie umherstreifte. Für Billycan sind diese Wasserlöcher keine bloßen geografischen Merkmale, sondern Orte spiritueller Kraft, Heimat der stillen Schlange, die Regen bringen kann und deren Bewegungen durch Gesang und Zeremonie sorgfältig kontrolliert werden.

Die Bedeutung des Wassers für Billycans Kunst spiegelt nicht nur seine physische Bedeutung in einer rauen Wüstenumgebung wider, sondern auch seine tiefere kulturelle Resonanz. Wasser ist sowohl Leben als auch Geschichte, ein Symbol des Überlebens in einer Landschaft, die oft unerbittlich ist. In Bidyadanga, wo Billycan seit ihrem Umzug aus der Wüste lebt, werden diese Geschichten von Wasser und Überleben durch die Kunst weitergegeben. Ihre Werke, die oft als lebendig und pulsierend vor Leben beschrieben werden, öffnen ein Fenster in diese Welt, in der Farbe und Form die tiefe Verbindung zwischen Land, Körper und Geist vermitteln. Die Harmonie und Ausgewogenheit, die sie in ihrem Umgang mit Farbe findet, spiegelt das empfindliche Gleichgewicht wider, das zum Leben in einer solchen Umgebung erforderlich ist, in der Wasser sowohl Nahrung als auch die Gefahr der Zerstörung mit sich bringt.

Billycans Fähigkeit, die Essenz von Ilyarra und den Geist der Jila einzufangen, spiegelt ein Leben voller intimer Kenntnis ihres Landes wider. Als traditionelle Heilerin besitzt ihre Kunst eine einzigartige Vision, eine fast röntgenartige Fähigkeit, das verborgene Leben in der Landschaft zu enthüllen. Ihre Pinselstriche vermitteln mehr als nur ästhetische Schönheit; sie sind erfüllt von den Erinnerungen und gelebten Erfahrungen eines Volkes, dessen Verbindung zum Land sowohl physisch als auch spirituell ist. Diese Verbindung zwischen dem Land und seinen Menschen wird noch vertieft durch die Vertreibung, die viele Bewohner von Bidyadanga erlebten, als sie ihre Wüstenheimat verließen, als ihre Wasserlöcher durch äußere Einflüsse zerstört wurden. Doch in ihrer Arbeit erobert Billycan diese Landschaft zurück und hält ihre Geschichten und Erinnerungen für zukünftige Generationen auf Leinwand fest.

Ihre Bilder sind Karten der Erinnerung und Migration, visuelle Zeugnisse der Widerstandskraft ihres Volkes und der anhaltenden Kraft ihrer Geschichten. Sammler mögen in ihren Werken Anklänge an die westliche Abstraktion erkennen, doch für Billycan sind diese Bilder real und lebendig, Teil einer lebendigen Tradition, die Generationen überdauert. Ihre Kunst ist ein Zeugnis von Überleben und Kontinuität, ein visueller Ausdruck der tiefen Verbindung zwischen ihrem Volk, seinen Geschichten und dem Land, das sie ernährt. Mit ihren lebendigen, kraftvollen Bildern lädt Billycan uns ein, die Welt so zu sehen wie sie – lebendig mit Geschichte, Erinnerung und dem konstanten, ruhigen Puls der Jila.


Jan (Djan Nanundie) Billycan, Yulparija people, All the Jila, 2006, National Gallery of Australia, Kamberri/Canberra, gekauft 2007.

Jan (Djan Nanundie) Billycan, Yulparija people, All the Jila, 2006, National Gallery of Australia, Kamberri/Canberra, gekauft 2007.